Das EuroDOCSIS-Kabelmodem kommuniziert im HFC-Netz mit dem CMTS.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cable_Modem_Termination_System
https://de.wikipedia.org/wiki/Hybrid_Fiber_Coax
Gemäss dem Artikel:
[https://www.scte.org/TechnicalColumns/10-08-01 total power and channel bonding.pdf](https://www.scte.org/TechnicalColumns/10-08-01 total power and channel bonding.pdf)
kommt zwischen EuroDOCSIS-Kabelmodem und CMTS eine automatische, dynamische Sendeleistungsregelung (TPC) zum Einsatz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transmitter_Power_Control
Wir betrachten EuroDOCSIS 3.0:
Beim Aufstarten des EuroDOCSIS-Kabelmodems wird die Referenz-Sendeleistung zwischen Kabelmodem und CMTS ausgehandelt.
Danach dürfte die Sendeleistungsregelung die Sendeleistung der einzelnen DOCSIS-Kanäle um höchstens 6 dB (4x stärker senden) über die Referenz-Sendeleistung erhöhen oder um höchstens 6 dB absenken (Sendeleistungsreduktion von 75 % zur Referenz-Sendeleistung).
Mit der Meldung:
“RNG-RSP CCAP Commanded Power in Excess of 6 dB Below the Value”
wird im Logbuch des EuroDOCSIS-Kabelmodems notiert, dass der Empfänger für einen DOCSIS-Kanal eine Sendeleistungsreduktion um mehr als 6 dB unter die Referenz-Sendeleistung beim Sender angefordert/bestellt hat.
Zur Erinnerung:
Im Downstream (Download-Richtung) ist der CMTS der Sender und das EuroDOCSIS-Kabelmodem der Empfänger.
Im Upstream (Upload-Richtung) sendet das EuroDOCSIS-Kabelmodem und der CMTS empfängt das EuroDOCSIS-Signal.
Hochfrequente Signale werden vom Koaxialkabel stärker abgeschwächt/gedämpft als niederfrequentere Signale. Hochfrequente Signale werden vom Koaxialkabel regelrecht “verschluckt”. Die EuroDOCSIS 3.1-Präsentation UPC/Sunrise bietet dazu eine anschauliche Grafik auf Seite 18:
http://www.wisi.ch/fileadmin/files/PDF/Praesentation_UPC_WF.pdf
Schön sieht man dies auf dem Screenshot “Giga_Connect_Box_Status_2.PNG” im Beitrag Nr. 4:
Die mit tiefer Frequenz arbeitenden Downstream-Kanäle 1 bis 4 werden vom EuroDOCSIS-Kabelmodem (hier: Giga Connect Box) mit einem hohen Signalpegel empfangen (starkes, empfangenes Signal). Man beachte die Spalte “Signalstärke dBmV”, welche den Signalpegel des empfangenen Signal wiedergibt.
Die mit hohen Frequenzen arbeitenden Downstream-Kanäle 18 bis 20 werden nur noch mit einem tiefen Signalpegel empfangen (schwaches Signal).
Mit der automatischen Sendeleistungsregelung wird versucht, die Downstream-Kanäle 18 bis 20 mit möglichst hoher Sendeleistung auszusenden (+ 6dB). Und gleichzeitig reduziert die automatische Sendeleistungsregelung die Sendeleistung der Downstream-Kanäle 1 bis 4 auf das Minimum (-6 dB). Trotz der automatischen Sendeleistungsregelung variiert der Signalpegel des empfangenen Signals vom ersten bis letzten Downstream-Kanal um fast 6.71 dB (Faktor: 4.68).
Der wichtigste Wert bleibt aber der SNR (siehe gleichnamige Spalte). Je höher der Wert des SNR, umso besser. Für mehr Informationen zum SNR siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichweite_(Funktechnik)
https://de.wikipedia.org/wiki/Signal-Rausch-Verh%C3%A4ltnis
EuroDOCSIS 3.1 setzt OFDM ein. Auch andere bekannte Funklösungen wie WLAN und 4G/LTE setzen OFDM ein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Orthogonales_Frequenzmultiplexverfahren
Bei EuroDOCSIS 3.1 wird das einzelne OFDM-Trägersignal von der automatischen Sendeleistungsregelung stärker oder schwächer ausgestrahlt.
EuroDOCSIS 3.1 unterstützt bis zu 192 MHz breite OFDM-Signale (Bandbreite: 192 MHz) im Downstream und bis zu 96 MHz breite OFDM-Signale im Upstream:
https://www.promax.es/deu/neuheiten/569/die-neue-technik-hinter-docsis-31/
Damit 192 MHz respektive 160 MHz breite OFDM-Signale mit QAM256 optimal eingesetzt werden können, muss gemäss dem Cisco-Link unter:
https://community.swisscom.ch/t5/Mobile/Smartphone-wechselt-laufend-zwischen-WLAN-und-LTE/m-p/531329#M4581
der SNR > 40 dB sein!
https://www.electronics-notes.com/articles/radio/modulation/quadrature-amplitude-modulation-types-8qam-16qam-32qam-64qam-128qam-256qam.php
In den meisten Screenshots der EuroDOCSIS 3.0-Downstream-Kanalwerten wird noch nicht für alle Kanäle ein SNR > 40 dB errreicht…
Aber dank dem neuen, besseren Vorwärtsfehlerkorrekturverfahren LDPC sollte dies mit EuroDOCSIS 3.1 kein Problem sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorw%C3%A4rtsfehlerkorrektur
https://de.wikipedia.org/wiki/Low-Density-Parity-Check-Code
Man beachte auch Seite 38 von diesem EuroDOCSIS 3.1-Foliensatz:
http://www.gcscte.org/presentations/2017/DOCSIS%203.1.pdf