Ich kann mir nicht vorstellen, das uns im Sommer eine “Revolution” erwartet. Hierzu schreitet der Glasfaserausbau der Swisscom trotz WEKO-Entscheid zügig weiter, sicher etwas langsamer als geplant, aber in nachhaltiger P2P-Bauweise. Die Swisscom wird bis 2030 75 - 80 % aller Wohnungen und Geschäfte mit Glasfaser erschliessen. In gut 6 Jahren wird das Kabelnetz in den meisten Teilen der Schweiz obsolet werden und Sunrise kann sämtliche Dienste per Glasfaser (ALO oder BBCS) im Swisscom Netz bereitstellen. Es lohnt sich also nicht mehr wirklich für weniger als 6 Jahre eine signifikante technologische Hochrüstung einer bereits obsoleten Technologie durchzuführen. Ein Upgrade auf DOCSIS 4.0 würde den Austausch sämtlicher Verstärker bedeuten, welche im Idealfall gleich durch Nodes ersetzt werden. Somit müsste man noch tiefer ins Netzwerk Glasfaser ausbauen, was sich vermutlich überhaupt nicht rechnet, da man mit Glasfaser immer noch nicht wirklich Schritt halten kann. Ich denke, dass Sunrise mit DOCSIS 3.1 weiter fortschreiten wird und im Upstream endlich einen entsprechenden DOCSIS 3.1-Block implementieren wird. Dadurch rechne ich mit einer Verdoppelung des Upstreams von heute 100 Mbit/s auf 200 Mbit/s. Im Downstream werden wir irgendwo bei 2 - 2.5 Gbit/s landen, was mit der heutigen Connect Box 3 und dem verbauten 2.5GBASE-T Port auch realistisch ist. Auch möchte ich betonen, dass wir mit aktuell 1000 Mbit/s im Downstream und 100 Mbit/s im Upstream mehr als gut bedient sind. In vielen EU-Ländern sind Glasfasertarife auf GPON-Basis mit ähnlichen Bandbreiten gang und gäbe. Wir haben hier in der Schweiz mit der frühen Adaption von XGS-PON bei voller Bandbreite von 10 Gbit/s im Up- und Downstream eine Luxussituation. In anderen Ländern wird XGS-PON “getestet” oder mit Geschwindigkeiten zwischen 2 - 7 Gbit/s eingeführt. Bei uns erhälst du bei Salt bereits 10 Gbit/s für 39.90 Fr. / Mt. Salt war quasi der erste mit 10 Gbit/s, aus diesem Grund mussten Swisscom, Sunrise und Co. auch nachziehen. Jetzt darf man aber nie vergessen, dass ein XGS-PON-Anschluss maximal 8.7 Gbit/s an nominal linerate (Layer 2) bringt. Zudem sind XGS-PON-Tree’s immer schön überbucht. Man teilt sich seine 10 Gbit/s unter umständen mit einigen hundert bis tausend weiteren Kunden. Quasi Verhältnisse wie im Kabelnetz, nur halt auf Glasfaser. Wer dies nicht möchte, hätte ja dank WEKO jetzt auch die Möglichkeit zu Init7 zu wechseln. Dort gibt es mit Fiber7 lupenreines “AON” resp. 1, 10 oder 25 Gigabit-Ethernet zum gleichen Preis.