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Ja, ich habe seit 2016 ein “DUStel starter”-Angebot im Einsatz.
Im Jahr 2016 gab es noch kein “WiFi-Calling” (VoWLAN) und ich wollte eine kostengünstige und bis zum VoIP-Anbieter verschlüsselte Lösung für die Sprachtelefonie, wenn ich im fernen Ausland in die Schweiz telefonieren möchte/müsste. Man beachte die “sauteuren” Minutenpreise für die Sprachtelefonie über Mobiltelefon, wenn man sich in Ländern wie Argentinien oder Marokko befindet und sich im Mobiltelefon nur eine Schweizer SIM-Karte befindet (Swisscom, Sunrise).
Dieses “DUStel starter”-Angebot betreibe ich auf dem Android-Smartphone mit der Open Source-App LinPhone. Natürlich mit Verschlüsselung der Signalisierung (SIPS) und der Sprachdaten (SRTP) bis zum VoIP-Anbieter. Danach ist sowieso alles unverschlüsselt (keine End-to-End-Verschlüsselung)!
https://de.wikipedia.org/wiki/Linphone
https://www.dus.net/de/sip
Dieses “DUStel starter” eignet sich in meinen Augen nur für abgehende Sprachanrufe. Kommt ein Anruf über die Schweizer SIM-Karte ein, lehne ich den Anruf ab (roter Telefonhörer), positioniere mich an einen Standort mit sehr gutem Hotel-WLAN-Empfang und rufe mit der LinPhone-App über das Hotel-WLAN mit dem “DUStel starter”-Angebot zurück.
Ich habe keine deutsche Telefonnummer für “DUStel starter”. Der Trick mit dem “DUStel starter”-Angebot ist der, dass man die auf dem angerufenen Telefon angezeigte Telefonnummer (MSISDN) leicht fälschen kann. Wenn ich mit LinPhone und “DUStel starter” jemanden anrufen, erscheint beim Angerufenen meine Festnetztelefonnummer, weil ich diese Festnetztelefonnummer im DUS.net-Kundenportal für das “DUStel starter”-Angebot hinterlegt habe. Siehe dazu:
https://community.swisscom.ch/d/809999-sim-swap-maximaler-schutz/8
Heute verwende ich als Massnahme gegen sauteures Roaming einen VPN-Tunnel nach Hause. Durch diesen VPN-Tunnel funktioniert dann WiFi-Calling (VoWLAN), wie als wäre ich zu Hause (Schweizer Privathaushalt-WLAN). Dank VPN-Tunnel und öffentlicher Schweizer IPv4-Adresse sind die Minutenpreise für diese Anrufe aus dem ausländischen Hotel-WLAN wie in der Schweiz. Mit meiner Swisscom Prepaid SIM-Karte: 0.90 CHF pro Stunde.
Heute betreibe ich auch zwei Raspberry Pi 4 mit Ubuntu Server 20.04 und der SIP-Software Kamailio als eigene “Telefonzentralen”. Über Kamailio werden mit VoIP-Telefonen in mehreren Privathaushalten die “internen” Telefongespräche abgewickelt. Siehe dazu:
https://www.lancom-forum.de/viewtopic.php?p=101750&hilit=kamailio#p101750
Da diese Privathaushalte mit VPN-Tunneln verbunden sind, ist diese Sprachtelefonie abhörsicher (und kostenlos). Da die eingesetzten Gigaset-Drahtlostelefone kein SIPS und kein SRTP unterstützen, fehlt aber die durchgängige End-to-End-Verschlüsselung der internen Telefongespräche. Fällt der Raspberry Pi 4 im Privathaushalt A aus, übernimmt der Raspberry Pi im Privathaushalt B die Aufgabe der eigenen Telefonzentrale (Redundanz => Hochverfügbarkeit).
Abgehender Anruf an Haushalt C über Kamailio auf Raspberry Pi in Privathaushalt A: Telefonnummer: 3
Abgehender Anruf an Haushalt C über Kamailio auf Raspberry Pi in Privathaushalt B: Telefonnummer: 33
Eine Einwahl mit VPN-Tunnel für die Abwicklung der internen Telefongespräche ab Mobiltelefon per LinPhone-App ist problemlos technisch realisierbar, fehlt aber noch…