Es ist ja kein Geheimnis mehr, dass Schweizer ISP die Kundenhotline über Callcenter in Osteuropa (v.a. Albanien und Kosovo) betreiben. Aber was mir heute passierte, kann ich nicht für mich behalten.

Aus heiterem Himmel erhielt ich heute eine E-Mail mit einer Kündigungsbestätigung meines Internet und TV Abos, obwohl ich in keiner Weise mit der Sunrise in Kontakt stand.

Ein Anruf bei der Kundenhotline klärte auf, dass meine Mutter (welche notabene nicht im selben Haushalt wie ich wohne) zuvor anrief und meine Abos anstelle ihrer Abos auf den 30.06.23 kündigte.

Angeblich reicht es dem Sunrise Kundenservice aus, dass man Name, Vorname, Geburtsdatum und Adresse kennt, um Verträge Dritter zu kündigen. Sollte das so sein? - und ja, ich wurde über die Möglichkeit des Authentifizierungspasswortes aufmerksam gemacht - und nein, Verträge sollte ein unbeteiligter Dritter dennoch nicht kündigen können.

Angenommen ich weiss, dass mein Arbeitskollege (den ich nicht so sehr mag) ein Sunrise Kunde ist. Logischerweise kenne ich seinen Namen, Vornamen, sein Geburtsdatum und seine Privatadresse. Um ihm eins auszuwischen, rufe ich die Sunrise Hotline an und kündige seine Verträge. Ich kenne die nötigen Informationen, mit welchen es anscheinend ausreicht, um seine Verträge bei der Sunrise zu kündigen, ohne, dass er davon weiss.

Zur Erklärung: das Abo der Mobiltelefonnummer meiner Mutter, läuft aus Rabatt-Gründen auf meine Rechnung bzw. mein Kundenstamm. Das Inet/TV Abo meiner Mutter, läuft auf ihrem eigenen Kundenstamm. Die Hotline-Mitarbeiterin assoziierte aufgrund des Anrufes vom Mobiltelefon, dass es sich um den Vertrag handeln müsste, in welchem sich die Mobiltelefonnummer abgerechnet wird (also meinen Vertrag - nicht der Vertrag meiner Mutter).

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    dkaeser Ich verstehe deinen Ärger und da ist offensichtlich ein Fehler passiert. Aber um ganz ehrlich zu sein - wie genau sollte Sunrise denn so eine mutwillige/böswillige Kündigung, wie du sie in deinem Beispiel genannt hast, mit letzter Sicherheit verhindern können?

    Früher hat Sunrise eingeschriebene Briefe entgegengenommen, das machen sie ja nicht mehr. Aber schon damals hättest du ja Name, Vorname, Geburtsdatum und Adresse deines unbeliebten Arbeitskollegen angeben und so seine Verträge mittels eingeschriebenem Brief und gekritzelter Unterschrift kündigen können. Das käme natürlich einer Urkundenfälschung gleich und ist nicht erlaubt. Aber genauso ist es auch nicht erlaubt, per Telefon jemand anderes Verträge zu kündigen ;-)

    Ich hoffe, dass zumindest dein letzter Anruf bei der Kundenhotline einigermassen gut geklappt hat und sie die fälschliche Kündigung rückgängig machen konnten.

      dkaeser

      Solange der Anrufer Name Vorname Adresse und den Geburtstag kennt, genügt diese Auskunft dem Kundendienst.

      Ich weiss von früher, als der Kundendienst noch unser Dialekt sprach, musste ich ein Codewort angeben. Wenn ich mal ein Problem hatte, was selten vorkam, wurde ich nach dem Namen und Codewort gefragt, aber lang lang ist es her.
      Heute genügt es, einfach Adresse und Geburtstag anzugeben, oder man wird nur laut Telefonnummer identifiziert.

      sonoro

      z.B. indem man Kündigungen nur zulässt, wenn auch derjenige anruft, dem die Abos gehören

      In meinem Fall wäre es ja ein einfaches zu unterscheiden, ob eine ältere Frau oder ein 30 Jahre jüngerer Mann anruft

      Heutzutage erlaubt die Technologie auch Stimmabgleiche, welche mit einem Score direkt dem Anrufempfänger angezeigt werden kann.

      6 months later