Sorry fĂŒr den Schreibfehler. NatĂŒrlich habe ich DVB-C gemeint.
Wenn wir schon beim Rechnen sind: Bei deinem BĂŒrogebĂ€ude brĂ€uchte man vermutlich 50 WCâs pro Stockwerk, weil alle Mitarbeiter immer gleichzeitig ein BedĂŒrfnis verspĂŒren. In der RealitĂ€t werden nie 300 Haushalte gleichzeitig in einer Zelle Fernsehen, schon gar nicht den gleichen Sender zur gleichen Zeit. Beim Upstream und Downstream ist es ja genau das gleiche. Der Upstream besteht aktuell bei mir aus nur 5 KanĂ€len zwischen 30.7 - 66.3 MHz, was ca. 150 Mbit/s Upstream fĂŒr die komplette Zelle ergibt. Die neueren Abos von UPC laufen aber alle mit 100 Mbit/s im Upstream.
Deine MilchbĂŒechli-Rechnerei und Nostalgie in Ehren, aber lineares Fernsehen entspricht nicht mehr den heutigen BedĂŒrfnissen. Oder sitzt du immer noch wie in den 90ern zwischen 19:30 - 22.00 Uhr vor der Glotze und konsumierst schön âlinearâ dein TV-Programm? Und fĂŒr etwas korrupten Fussball im Sommer oder die noch korruptere Variante im Winter werden sicher nicht Anachronismen auf dem Kabelnetz betrieben. Sogar meine 85-jĂ€hrige Grossmutter hat Swisscom TV und nutzt Replay und Live-Pausen exzessiv. Die effektive Nutzung der DVB-C KanĂ€le liegt also eher tief. Wenn TV, dann meist zeitversetzt und somit bereits als Stream ĂŒber DOCSIS 3.0 / 3.1 . Zudem baut Sunrise das Senderangebot auf DVB-C kontinuierlich ab und schaltet neue Sender eigentlich nur noch als IPTV-Stream auf. Selbst IPTV lĂ€sst sich ĂŒber DOCSIS 3.0 / 3.1 optimiert ĂŒbertragen, nĂ€mlich per Multicast. Multicast wird bei Swisscom TV resp. blue TV ĂŒbrigens seit Tag 1 verwendet.
Auch spreche ich nicht davon, den Downstream weiter zu verbreitern, sondern mittels High-Split den Upstream auf 5 - 204 MHz zu erweitern und den Downstream auf 205 - 1000 MHz zu setzen. Somit:
Upstream:
- 8 x DOCSIS 3.0 mit 6.4 MHz = 51.2 MHz
- 1 x DOCSIS 3.1 OFDMA mit 96 MHz = 96 MHz
- 1 x DOCSIS 3.1 OFDMA mit 48 MHz = 48 MHz
- Total: 195.2 MHz
Downstream:
- 32 x DOCSIS 3.0 mit 8 MHz = 256 MHz
- 2 x DOCSIS 3.1 OFDMA mit 192 MHz = 384 MHz
- Total: 640 MHz
Da bleiben sogar noch ca. 160 MHz ĂŒbrig fĂŒr etwas DVB-C đ, werâs denn noch braucht.
Bei dir sind sicher nicht 15 DOCSIS 3.1 âKanĂ€leâ besetzt. DOCSIS hat Subcarrier per OFDMA, also 1 - 2 grosse Frequenzblöcke mit Subcarrier. Du meinst vermutlich ein OFDMA-Kanal mit 15 Ă 8 MHz = 120 MHz, was schon ein ziemlich ordentlicher Block ist.
Ich bleibe also bei meinem Votum: Weg bim UKW und DVB-C auf ein Minimum reduzieren. Rein mit High-Split, rauf auf 1000 MHz, mehr DOCSIS 3.1 und zukĂŒnftig vielleicht auch schon DOCSIS 4.0 ESD (FDX wird vermutlich nicht mehr gemacht, da zu teuer.). Bis dahin haben wir vermutlich sowieso das Jahr 2030 und somit gemĂ€ss Ausbauzielen der Swisscom eine Glasfaserabdeckung von 80% aller Haushalte. Damit werden die Kabelnetze obsolet.
Wo ich dir allerdings beipflichten kann, ist bei der Bandbreite oder KapazitĂ€t im Netzwerk. Im ganzen Hype nach mehr Bandbreite geht die Latenzzeit resp. latency oft völlig vergessen. Diese ist aber fĂŒr die QualitĂ€t einer Applikation entscheidend. Leider sind latency und jitter nicht ganz so gelĂ€ufig wie speed resp. bandwith. Somit ist das QualitĂ€tskriterium fĂŒr den Otto-Normalverbraucher immer noch die Bandbreite. Je mehr, je besser. Wer sich mit der Thematik etwas mehr auseinandersetzen möchte, empfehle ich die nachfolgende Webinarserie: