
Die letzten Tage hat uns das Wetter mit sommerlichen Temperaturen verwöhnt. Ich packe meine Sommerkleidung aus und stelle fest: Ich brauche Abwechslung. PC hochfahren, Onlineshop besuchen, Schuhe auswählen, Bestellung abschicken. Einen Tag später klingelt es an der Türe. Der Postbote überbringt mir meine neuen Turnschuhe – ich schreie vor Freude, wie in der bekannten Werbung eines Onlineshops. (*Scherz*)
Wie kann es sein, dass ich am Morgen eine Bestellung auslöse und diese schon am nächsten Tag ausgeliefert wird? Was passiert im Hintergrund? Und wie geht das mit der Warenrücksendung? Zu zweit haben wir das UPC Logistikcenter in Bern besucht. Wir berichten über diesen Besuch und nehmen euch mit auf die logistische Reise der UPC Pakete.
Die Reise
Wir starten die Reise von Wallisellen aus in das idyllische Berner Dorf „Roggwil“. Als wir die Autobahn einige Kilometer vor Roggwil verlassen, stellen wir fest, dass es einige Fabrik- und Logistikhallen bis zu unserem angestrebten Ziel hat. Das Ganze wird abgerundet von herrlichem Grün und einer wunderschönen Landschaft.
Das Ziel: XPO Logistik – einer unserer externen Logistik-Partner
Am Ziel angekommen sehen wir riesige Lagerhallen. Es sind ältere Gebäude, in welchen früher und zum Teil heute noch Pellets zum Heizen sowie Agrarprodukte gelagert sind. Wir werden vom Logistikleiter begrüsst und warten auf weitere Kollegen, die auch an der Besichtigung teilnehmen werden.

Einige Fakten unserer Logistik
Venhar, unser Logistikmanager der UPC, zeigt uns in einer Präsentation, wie die Logistik bei UPC durch den Partner genau funktioniert. Wir besprechen die Mitarbeiteranzahl, die gelagerten Teile, den Prozess des Verpackens, des Versandes, der Retouren und vieles mehr. Hier einige Fakten:
- Im Supply Chain Management Team der UPC arbeiten 15 Personen die unter anderem auch die externen Logistikpartner betreuen und steuern.
- Bis zu 50 Personen arbeiten bei XPO Logistik für UPC
- 500 verschiedene Artikel werden dort gelagert
- Die Artikel sind auf bis auf 2000 Palettenplätzen im Lager verteilt
- 3 Mal pro Woche erfolgt eine Lieferung an die UPC Shops
- 1 Mal pro Woche erfolgt die Lieferung an unsere Servicepartner
- Pro Tag verlassen bis zu 3000 UPC Produkte das Lager der XPO, von Internet Boxen über TV Boxen bis hin zu Mobile und Accessoires.
Der logistische Ablauf
Unser Logistikpartner versendet unsere Kundenpakete direkt an den Besteller. Zudem beliefern sie unsere Shops, Servicepoints und Partner mit Materialien. Dazu kommen noch die Retouren der Shops und Partner, der Servicetechniker sowie der Kunden durch defekte oder nicht abgeholte Pakete. Auf der folgenden Grafik seht ihr den logistischen Ablauf:

Der Bestellablauf unserer Kunden (Pick &Pack)
Wenn ich im Onlineshop von UPC bin und dort meine Bestellung aufgegeben habe, gelangt diese einige Sekunden später in unser Kundendatensystem. In einem Folgeprozess wird die Bestellung vom Kundendatensystem an das SAP System übermittelt, womit unser Logistikpartner arbeitet. Dort angekommen, stellen die Mitarbeiter die bestellte Ware zusammen, packen sie ein, erstellen den Lieferschein und versenden dann das Paket. All unsere Kundenendgeräte werden als Massenware, also als Rohmaterial, ins Lager geliefert. Dort werden sie ausgepackt und mit Zubehör wie, Fernbedienung, HDMI Kabel, LAN Kabel, Quick Installation Guide und einem Netzteil ergänzt. Das Ganze wird sorgfältig mit einer UPC Markenverpackung veredelt. Unser Logistikpartner nennt dieses Vorgehen „Assembly“. Anschliessend durchläuft das Paket ein Förderband und wird in Schutzfolie eingeschweisst.


Lieferung an die Shops, Servicepoints und Partner
Unsere Shops, Partner und Servicepoints bestellen ihren Bedarf selbständig nach. Sie leiten die Bestellungen durch den ihnen bekannten Prozess bei UPC ein. Im Gegensatz zum direkten Versand an unsere Kunden, beliefern wir sie mit vollgepackten Transportwagen. Smartphones werden in eine Kiste gepackt und durch eine Plombe versiegelt. Somit stellen wir sicher, dass durch den Transportweg nichts abhandenkommt. Wir benutzen eine graue Plombe für die Lieferung an unsere Servicestellen und eine violette für die Rücksendung an unsere Logistikpartner.

Die Retouren – was passiert damit?
Wenn mir meine Kleidungsstücke nicht mehr passen, entsorge ich sie in der Kleidersammlung. Unsere Kunden senden uns die alten Geräte zurück, oder geben diese in unseren Shops und Service Centern ab. Ältere Geräte können sogar bei jedem Elektrohändler in der Nähe entsorgt werden. Bei der Lieferung mit der neuen Ware, werden die Rücksendungen gleich mitgenommen – pro Tag sind es bis zu 15 volle Post-Wagen. In unserem Logistikcenter angekommen, werden sie ausgepackt. Ältere Geräte, welche von uns nicht mehr angeboten werden, entsorgen wir fachgerecht durch unseren Partner. Alle anderen Geräte, werden durch einen Mitarbeiter gesichtet und nach Vorgaben entweder zur Entsorgung freigegeben, oder an unseren Reparatur-Partner weitergeleitet. Dieser „refurbished“ das Gerät, tauscht die defekten Teile aus, bringt es auf den neusten Stand und sendet es wieder zurück zur UPC. Dem Wieder-Einsatz dieses „Neu-recycelten-Gerätes“ steht nun nichts mehr im Wege.

Hier einige Impressionen unserer Retouren:

Das Ende des Rundganges
Nach dem Rundgang bestaune ich nach wie vor die haushohe Halle. Alle Artikel sind in die Höhe gestapelt und werden durch die Stapelheber ein- oder ausgeladen. Venhar erwähnt noch einen kleinen Bereich, welcher sehr wichtig ist: „Critical Spare Parts“. In diesem Lagerbereich bewirtschaften wir wichtige Netzwerkkomponenten, welche durch einen Netzausfall ausgetauscht werden müssen. Der Bereich ist 24 Stunden, 7 Tage die Woche durch einen Lieferdienst zugänglich. Wird eine Netzwerkkomponente benötigt, wird der Lieferdienst beauftragt dieses aus dem Lager zu entnehmen und direkt an die betroffene Stelle zu liefern. Hier ist Schnelligkeit gefragt, da unsere Kunden ohne verfügbaren Dienste sind und wir diese schnellstmöglichst wieder zugänglich machen möchten. Wir fragen zum Schluss Venhar noch, ob unsere Kunden auch etwas zurückschicken, was nicht mit UPC zu tun hat. Er lächelt und zeigt uns einen SALT Router, welcher an uns retourniert wurde. Eines von vielen Beispielen.

Wir bedanken und verabschieden uns bei Venhar und seinem Team für diesen tollen Vormittag. Bei unserer 60 minütigen Rückreise besprechen wir untereinander das Erlebte. Man stelle sich nun einmal die logistische Herausforderung eines Amazon Shops vor – unglaublich wie gross die Halle sein muss, damit alle Artikel optimal gelagert und für den Versand bereitgemacht werden können.

(Behind the Scenes – Tag 5 – Zu Besuch beim Logistikcenter)