Viele Gemeinden in der Schweiz verfügen schon über eine Verkabelung mit Glasfaserleitungen.
Der Haken dabei ist, dass die Häuser dieser Gemeinden meist noch nicht mit diesen Netzen verbunden wurden - Stichwort: Letzte Meter von Strasse bis Haus.
Swisscom hält sich bei diesen Hausanschlüssen sehr zurück. Als Vorwand dient ein “Ausbauplan”, der diese Vernetzung über Jahre hinaus geplant und terminiert habe. Deshalb sei zu warten, bis man an der Reihe ist.
Allerdings ist es möglich, sein Haus bzw. seine Wohnung vorgezogen ans Glas anschliessen zu lassen. Gegen ein Entgelt, natürlich, das einerseits die technische Verkabelung beinhaltet (so um die tausend CHF) und andernseits die Aktivierung dieses Anschlusses (mehrere tausend CHF).
Die Verkabelung selbst darf auch durch private Installateure erfolgen, so dass hier ein klitzekleines Sparpotential vorliegt …
Die hohe Aktivierungsgebühr wird begründet mit der Behauptung, dass die vorzeitige Aktivierung sehr hohe Kosten wegen der Planungsumstellung verursache (!).
Tatsächlich aber liegt Swisscom gleichzeitig im Streit - unter anderen auch mit der CH Wettbewerbs-Kommission WeKo. Dabei geht es darum, dass Swisscom eine Glasfaser auf mehrere Nutzer verteilen möchte, mit entsprechendem Leistungsverlust, “Point to Multipoint”, P2MP. Dies wäre mit einer Vervielfachung des Swisscom-Gewinns und beträchtlichen Kosteneinsparungen für Swisscom verbunden.
Aus offensichtlichen Gründen - wenn sich zehn Nachbarn eine Faser teilen müssen aber dasselbe bezahlen, heisst das, dass Swissom zehnmal mehr Einkünfte hat …
Die Gegner der Swisscom verlangen aber - auch aus Wettbewerbsgründen - dass jeder Abonnent auch seine eigene Faser bekommt P2P. Für Geschäftsanwendungen eine unabdingbare Forderung - Sicherheit und Leistung. Aber auch weniger Geld für Swisscom …
Der Streit ust nicht entschieden, man spielt auf Zeit. In dieser Zeit können natürlich obige “Planänderungsgebühren” verrechnet werden. Letzlich ein vorzeitiges Schröpfen der Kundschaft um die späteren entgangenen Mehreinnahmen - Swisscom rechnet eher nicht damit, dass sie P2MP grossflächig durchsetzen wird.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt!